Der Großstadtmacher
20. Sep. 2019

Daniel Schneider ist eigentlich Daniel Düsentrieb. Mit reichlich Erfindergeist brachte der 42-Jährige auf dem Seeflughafen in Nordholz mit seinem Team 2018 über 60.000 Menschen zusammen. Schon über zehn Jahre verdoppelt er einmal jährlich Cuxhavens Einwohnerzahl – zumindest für ein Wochenende. Drei Fragen unterm Regenschirm

Moin! In aller Kürze: Wer bist du und was machst du?

Ich bin Daniel Schneider, Event- und Marketing-Leiter sowie Mitgründer des Deichbrand-Festivals. Aktuell bin ich im Rückzug nach Cuxhaven, derzeit lebe ich mit meiner Familie noch in der Metropolregion, genauer genommen in Hamburg Othmarschen. Nachdem ich meine Heimat hier nach dem Wirtschafts-Abi verlassen habe, musste ich erstmal lernen, dass nicht jede Stadt ein Meer vor der Haustür hat. Man weiß ja oft erst was fehlt, wenn es fehlt.

Seit 2006 bringst du beim Deichbrand Festival an einem Juli-Wochenende tausende junge Menschen zusammen. Wie kann es gelingen, diese auch an 362 weiteren Tagen für die Region zu begeistern?

Ich habe das als Jugendlicher ja selbst erlebt: Wir haben uns gelangweilt und die Ferien herbeigesehnt, wenn endlich neue Gleichgesinnte kamen. Mit 18 Jahren haben wir uns zur OKF (Ortskontrollfahrt) tagein tagaus auf den Weg zur Döse-Duhnen-Sahlenburg-Tour gemacht. Einmal in die Grimmershörn-Bucht rein und wieder raus. Als das Burger-Restaurant mit der goldenen Schwalbe im Logo aufgemacht hat, wurde selbst das zum Treffpunkt für Jugendliche. Wir haben uns hier an jeden Grashalm geklammert. Aus dieser Not heraus entstand schließlich das Festival – ein Angebot von jungen Leuten für junge Leute. Und darin liegt auch der ganze Zauber. Wir müssen junge Cuxhavenerinnen und Cuxhavener bei ihren Ideen unterstützen. Hier ist das Meer! Hier ist Wind und Wasser! Hier müssen wir Inseln bauen! Und Leuchttürme für die Jugend.

Die Frage hat sich fast erledigt: Was wünscht du dir für die Zukunft des Alten Fischereihafens?

Ich ziehe als junger Familienvater zurück in diese Stadt. Wann immer ich selbst auf Reisen war, habe ich versucht, jenseits der ausgelatschten Touristenpfade unterwegs zu sein. Am besten mit Locals, die mir ihre Heimat, ihre Verstecke zeigen und mich zu ihren Lieblingsplätzen und Menschen bringen. So werde ich es auch für sie tun! Es ist eine große Chance mit denen zu arbeiten, die man nicht mehr überzeugen muss. Ich wünsche mir, dass wir den Cuxhavenerinnen und Cuxhavenern noch mehr zuhören, voneinander lernen und miteinander an der Zukunft arbeiten.

Vielen Dank für das Gespräch.

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